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Hochmoselbrücke 2017

Exkursion der Universität Siegen zu einer der größten Brückenbaustellen in Europa

Das Institut für Geotechnik (IfG), unter der Leitung von Herrn Univ.-Prof. Dr.-Ing. Richard A. Herrmann, veranstaltete im Juni 2017 eine Exkursion zu einem der größten Stahlbrückenneubauvorhaben in Europa, der Hochmoselbrücke in Rheinland-Pfalz bei Lösnich. Diese wird die Ortschaften Ürzig und Zeltingen in etwa 160 m über dem Moseltal überqueren. Die Brücke schließt eine wichtige Lücke im europäischen Fernverkehrsnetz im Zuge der B50-neu, die die A 1 mit der A 61 verbindet.

Zum Konsortium, das für die Umsetzung des Bauvorhabens verantwortlich ist, gehören Eiffel Deutschland und deren Mutterkonzern Eiffage aus Frankreich – der bereits den Eifelturm erbaute – sowie Porr Deutschland. Herr Schinhofen vom Landesbetrieb Mobilität Trier, als Vertreter des Bauherren, empfing die Exkursionsteilnehmer und legte in einem fachkundigen Vortrag die wichtigsten Fakten, erstaunliche Details und aufschlussreiche Animationen zum Bauwerk dar. Die Hochmoselbrücke wird als Deckbrücke über 11 Felder mit einer Gesamtlänge von knapp 1,7 km ausgeführt. Die gesamte Hohlkastenbrücke wird von zehn, zwischen rund 20 und 150 m hohen Pfeilern gestützt, welche mit einer aufwändigen Selbstkletterschalung errichtet wurden, wobei jeweils bis zu fünf Meter pro Abschnitt betoniert werden können. Das Stromfeld über der Mosel weist mit ca. 210 m die größte zu überwindende Spannweite auf. Um das optische Bild des Moseltals nicht zu beeinträchtigen, wurde für die Pfeiler eine geometrische Taillierung gewählt. Als Gründung wurden mehr als 100 Pfähle, mit einer Tiefe von bis zu 47 m, in den Boden gebohrt und hergestellt.

Im Anschluss an den interessanten Vortrag konnten sich die 43 teilnehmenden Studierenden und Mitarbeiter der Universität Siegen ein Bild von den Arbeitsabläufen und dem Baufortschritt machen. Während der Begehung des Überbaus erläuterte Herr Schinhofen die wesentlichen Abläufe zum Montageverfahren. Die Hochmoselbrücke wird im s.g. Taktschiebeverfahren hergestellt. Die Stahlkonstruktion wird auf einem Vormontageplatz hinter dem östlichen Widerlager, der Hunsrückseite, vormontiert und dann mit einem ergänzenden Korrosionsschutz versehen. Anschließend wird die Brücke verschoben und dies wiederholt sich im Verschiebungsprozess 13-mal, bis das Widerlager auf der Eifelseite erreicht wird. Eine Besonderheit ist hier, dass das Taktschiebeverfahren nicht entgegen einer Steigung, sondern in Richtung des Längsgefälles ausgeführt wird. Dazu sind besondere Halte-, bzw. „Bremseinrichtungen“ erforderlich. Um die entstehenden Beanspruchungen sowie Verformungen zu steuern, wird ein mit Stahlseilen abgespannter, 80 Meter hoher Hilfspylon aufgestellt. Dennoch beträgt die vertikale Verformung bis zu zwei Meter. Der Pylon wird nach Fertigstellung der Brücke wieder abgebaut. Ein besonderes Thema der Geotechnik stellte die Sicherung des „Eifel-Kriechhanges“ mit tiefen rückverankerten Schächten als „Dübel“ dar. Die Maßnahme soll im Jahre 2018 beendet sein und dann für den Verkehr freigegeben werden.

Im Anschluss wurde noch ein kleiner Rast in dem Brauhaus Kloster Machern an der Mosel, mit Blick auf die Brückenbaustelle, eingelegt damit die Teilnehmer eine kleine Stärkung zu sich nehmen konnten bevor dann die Heimreise angetreten wurde, und man mit vielen Eindrücken und sichtlich beeindruckt wieder in Siegen eintraf.

Das Department Bauingenieurwesen wird nicht versäumen, sich bei der unterstützenden Firma zu bedanken, die durch Ihre Unterstützung sehr zu dem guten Gelingen der Exkursion beigetragen haben.

Diese Exkursion – so Prof. Herrmann – wird für alle Teilnehmer als „bleibende Erinnerung“ auch nach dem Studium noch Bestand haben, das diese eine besondere Form einer großen universitären Lehrveranstaltung außerhalb der Universität war.

 

 
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