..
Suche
Hinweise zum Einsatz der Google Suche
Personensuchezur unisono Personensuche
Veranstaltungssuchezur unisono Veranstaltungssuche
Katalog plus
 

Technologien zum nachhaltigen Gewässer- und Umweltschutz von Küstenlandschaften in Vietnam (EWATEC-COAST)

Teilprojekt "Küstenschutz" (www.tu-braunschweig.de/ewatec)

Laufzeit:

01.07.2012 bis 31.10.2015

Verbund-Koordinator:
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Günter Meon (g.meon@tu-bs.de)

Technische Universität Braunschweig
Leichtweiß-Institut für Wasserbau,
Abteilung Hydrologie, Wasserwirtschaft und Gewässerschutz
Beethovenstraße 51a
38106 Braunschweig

Koordination und Bearbeitung Teilprojekt "Küstenschutz"
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Jürgen Jensen (jensen@fb10.uni-siegen.de)
Jens Bender, M.Sc.
Dipl.-Ing. Sönke Dangendorf

Universität Siegen
Forschungsinstitut Wasser und Umwelt (fwu)
Paul-Bonatz-Str. 9-11
57076 Siegen

Förderer:

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (http://www.bmbf.de  )

Förderkennzeichen:   02WCL1217E

Ziele: 

Im Fokus des Forschungsprojektes stehen die Thi Vai Flusslandschaft und der Can Gio Mangrovenwald im Süden von Vietnam. Das Untersuchungsgebiet gehört zu den Provinzen: Ho Chi Minh City, Dong Nai und Ba Ria - Vung Tau.
Das Einzugsgebiet des Thi Vai-Fluss umfasst ca. 500 km² bei einem relativ kurzen Fließweg von ca. 90 km bis zur Einmündung in das Südchinesische Meer. Von ca. 80 Unternehmen, die meist in Industrieparks entlang des Thi Vai Flusses angesiedelt sind, werden derzeit täglich ca. 34.000 m³ Abwasser aus mehreren Bereichen, meist ohne ausreichende Reinigung, eingeleitet. Wegen der zahlreichen Abwassereinleitungen gilt der Thi Vai Fluss schon seit ca. 1995 als ökologisch tot. Diese Situation beeinträchtigt auch den an das Thi Vai Einzugsgebiet angrenzenden ca. 760 km² großen Can Gio Mangrovenwald, der seit dem Jahr 2000 als Biosphärenreservat ausgewiesen ist. In den vergangenen Jahren wurde dieses Naturschutzgebiet durch Erosion, Sedimentation entlang des Küstengebiets, Aquakulturen, Abwasser und Ölverschmutzung erheblich beschädigt. Der Waldboden ist aufgrund des reduzierten landseitigen Süßwasserzuflusses, der seeseitigen Salzintrusion und der zunehmenden Evaporation chemisch verändert. Das Gesamtziel des Verbundvorhabens ist die Entwicklung, Bereitstellung  und  der  Einsatz von  Wasser- und Umwelttechnologien sowie Dienstleistungstools in Form eines  Managementsystems zur nachhaltigen Verbesserung der Umwelt- und Lebensbedingungen der genannten Küstenzone in Südvietnam. Im Vorhaben werden sowohl die anthropogenen Einflüsse als auch die natürliche Klimavariabilität und die zukünftige Klimaänderung berücksichtigt. Daneben zielt das Projekt auf die Übertragbarkeit des EWATEC-COAST-Konzepts innerhalb  des Ziellandes und auf andere Länder, Capacity Building sowie die ökonomische Bewertung der Managementstrategien.

Die Ziele des Teilprojekts “Küstenschutz“  liegen in der küstenhydrologischen Systemanalyse bis hin zur Risikoanalyse unter Berücksichtigung möglicher klimatischer und anthropogener Änderungen im Untersuchungsgebiet.
Diese Systemanalyse ist wesentlich Voraussetzung, um konzeptionell eine nachhaltige Küstenschutzstrategie zu entwickeln. Wie in den anderen modelltechnischen Teilprojekten sind in Zusammenarbeit mit den vietnamesischen Partnern und den TP 2 und TP 3 zuerst vorhandene Wasserstands-, Seegang- und Abflussdaten zu sammeln und aufzubereiten. Diese dienen auch als Unterstromrandbedingungen für die Strömungsmodelle der TP3, 4 und 5. Darauf bauen Zeitreihenanalysen des “Mittleren Seewasserspiegels  (MSL)“  und  extremwertstatistische  Analysen  von  binnenseitigen  Pegelserien  im Dong Nai Flussgebiet auf. Letztere werden auf das unbepegelte Thi Vai Flussgebiet übertragen. Beide Analysen werden statistisch überlagert, um see- und binnenseitige Extremzustände zu identifizieren und Prognosen zu erstellen. Die Ergebnisse fließen als Randbedingungen in die hydrodynamischen Überflutungsberechnungen von Extremereignissen (Landfall tropischer Zyklonen) an der Küstenzone ein. Für die Überflutungszonen zukünftiger Extremereignisse werden die Gefährdung der Anwohner und die monetären und intangiblen (auch ökologische) Schäden abgeschätzt. Hierfür werden spezifische Schadenswerte benötigt, die gemeinsam mit den vietnamesischen Partnern für die Region aufzustellen sind. In einer Risikoanalyse der Untersuchungsgebiete werden die Schäden mit den Auftretenswahrscheinlichkeiten der Extremereignisse kombiniert und quantitative Risikokennwerte wie das jährliche Gefährdungspotenzial und Schadenspotenzial für die Stufe 1 „Vergangenheit bis heute“ und Stufe 2 „Zukunft ohne Maßnahmen“ ermittelt. Diese Kenngrößen werden für eine erste  Erarbeitung von technischen und natürlichen Schutztechnologien eingesetzt. Hierzu werden Zuarbeiten von vietnamesischen Partnern an der National University HCMC geleistet. Von wissenschaftlicher Herausforderung ist unter anderem die integrative Analyse von sich überlagernden binnen- und meeresseitigen Extremereignissen, aber auch die aussagekräftige Modellierung der Schutzwirkung vorhandener Mangrovenwälder zur Abminderung der Ausbreitung
von Sturmfluten in der Küstenzone.