Modellgestützte Untersuchungen im Kreis Siegen-Wittgenstein zur Nutzung von Waldflächen als Element der aktiven Starkregenvorsorge in urbanen Gebieten (WaldAktiv)
Projektdaten
Laufzeit: | 01.01.2020 bis 31.12.2022 |
Koordinator: |
Universität Siegen, Forschungsinstitut
Wasser und Umwelt (fwu) (Details)
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Kooperationspartner: | Kreis Siegen-Wittgenstein |
Förderer: | Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz,
nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
(https://www.bmuv.de) Kreis Siegen-Wittgenstein (https://www.siegen-wittgenstein.de/) |
Förderkennzeichen: | 67DAS179 |
Förderprogramm: | Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) |
Förderschwerpunkt: | Kommunale Leuchtturmvorhaben sowie Aufbau von lokalen und regionalen Kooperationen (FSP 3) |
Projektträger: | Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH (https://www.z-u-g.org) |
Internetseite: | https://www.fwu.uni-siegen.de/wb/waldaktiv/ |
Ziel und Inhalt des Vorhabens
Urbane Grünflächen wie Wälder und
Parks tragen von Natur aus zu einer Minderung der Gefährdung
bei Starkregen bei, da begrünte Flächen und insbesondere Wälder
in der Vegetationsphase durch die Interzeptionswirkung deutlich
mehr Wasser zurückhalten können als versiegelte Flächen.
Untersuchungen haben gezeigt, dass Waldböden auch bei großen
Niederschlagsmengen und -intensitäten kaum an die Grenzen ihrer
Aufnahmefähigkeit gelangen. Die Böden in bewaldeten Flächen
weisen somit auch während Starkregenereignissen ein
wesentliches und bisher ungenutztes Potenzial für den Rückhalt
bzw. die Versickerung von Niederschlagswasser auf.
Das Ziel von WaldAktiv ist es, am Beispiel des Kreises
Siegen-Wittgenstein, eine Methodik bzw. geeignete planerische
und technische Werkzeuge zu entwickeln, um dieses Rückhalte-
und Versickerungspotenzial von vorhandenen Waldflächen für die
kommunale Starkregenvorsorge aktiv nutzbar zu machen. Die
Grundidee ist, die aus Starkniederschlägen resultierenden
oberflächigen Fließwege an vorhandene Waldflächen anzuschließen
und so Teilströme des Oberflächenabflusses auf diese
Waldflächen zu leiten und dort zur Zwischenspeicherung und
Versickerung zu bringen. Dabei wird die Versickerung über eine
Oberbodenpassage fokussiert, aber auch Systeme zur
unterirdischen Versickerung (z. B. Rigolen oder Schächte)
sollen berücksichtigt werden. Der Fokus von WaldAktiv liegt
dabei nicht nur auf dem innerstädtischen Bereich, sondern auch
auf Randgebieten, um so auch Außengebietswasser von urbanen
Bereichen fernhalten zu können. Die Wirkung der städtischen
Waldversickerung soll exemplarisch anhand von hydrodynamischen
Modellen quantifiziert werden. Darüber hinaus werden die
kommunalen Werkzeuge zur Einbindung in die Bauleitplanung und
Grünflächenkonzepte erarbeitet. Zur Unterstreichung des
Leuchtturmcharakters von WaldAktiv werden die Ergebnisse des
Vorhabens abschließend in einem Leitfaden zusammengefasst und
so anderen Städten und Kommunen zugänglich gemacht.