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Forschungsgebiet Energieoptimierte Baukonstruktion


Studentenwohnheim Tiergarten, Siegen

Universitäten bilden in vielen Kommunen einen wichtigen wirtschaftlichen Faktor als Arbeitgeber und zukunftsträchtig agierende Forschungsunternehmen. Für das funktionieren einer solchen Einrichtung ist auch ein gewisser Aufwand für die Bereitstellung der Infrastruktur für Wohnen und Verpflegung von Studenten notwendig. Dieser Aufgabe haben sich die Studentenwerke verschrieben, die für den Betrieb von Mensen und Cafeterien sowie Wohneinrichtungen verantwortlich sind. Die finanzielle Situation vieler Studierender in Zeiten von Studiengebühren und stetig steigender Lebenshaltungskosten, macht es notwendig, günstigen Wohnraum zu erschwinglichen, transparenten und konstanten Preisen bereitzustellen. Das gestaltet sich oftmals als äußerst schwierig, da neben den Kosten für die Instandhaltung dieser Studentenwohnheime auch die ständig steigenden Energiekosten einen nicht unerheblichen finanziellen Faktor beim Betrieb solcher Einrichtungen darstellen.Diese Preissteigerungen müssen  größtenteils an die Bewohner weitergegeben werden, was die ohnehin angespannte finanzielle Situation noch verschärft und den Unmut der studentischen Gremien, die als Schnittstelle zwischen den Interessen der Studenten und der Studentenwerke vermitteln sollen, heraufbeschwört. Da sich die Studentenwerke zum Teil im Wettbewerb um zahlende Mieter mit ähnlichen Anlagen privater oder kirchlicher Trägerschaften befinden, kann jede Komforterhöhung zu gleichbleibenden oder sogar günstigeren Preisen nur von Vorteil sein. Durch eine Unabhängigkeit von stetig steigenden Preisen für den Bezug von fossilen Energieträgern, bietet die Möglichkeit, potentiellen Mietern stabile Nebenkosten zu garantieren und die sonst notwendigen Ausgaben z. B. in eine Komforterhöhung für die Wohnheime zu investieren. Das erhöht die Attraktivität bestimmter Anlagen und es ergibt sich ein Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz.

Der Wärmedämmstandard zum Zeitpunkt der Planung des Gebäudes ist nicht mehr ausreichend. Ein energetisches Problem stellen unter anderem die vielen Konstruktionselemente dar, die, nicht thermisch getrennt, vom beheizten Innenraum nach außen durchstoßen (Balkonplatten, Stützen) und so ein Viel-zahl an Wärmebrücken und schadensanfälligen Anschlusspunkten entstehen lassen.

Schwachpunkte:


  • Wärmebrücken
  • unzureichende Wärmedämmung
  • ineffiziente Beheizung
  • hohe  sommerliche Wärmeeinträge   

Zu den gewählten 12 energieoptimierender Maßnahmen (EOM). Gehören unter Anderem die Nachdämmung (ND) der Nordfassade, Dachflächen und unteren Gebäudeabschlüssen, die Thermoaktivierung  der Süd-Ost- (TA1) und Süd-Westfassaden (TA2), die Verschattungselemente vor der Südfassade mit in die Verglasung eingebetteten Photovoltaik-Modulen (PV), die Solarkollektoren (SK) auf den Dachflächen, sowie die Speicher- und Wärmepumpenanlage und das Strahlungsheizsystem.

Zunahme der Qualität im Baulichen Erscheinungsbild:


Die Laubengänge vor der Süd-Ost-Fassade wirken zur Zeit eher verwahrlost und unbenutzt. Das hängt zum Einen natürlich auch mit der bisherigen Verwendung des Gebäudes als Altenwohnheim zusammen, kann und wird sich in Zukunft aber grundlegend ändern. Die Studenten werden die Gänge in den warmen Sommermonaten als Kommunikationsräume und Treffpunkte und somit als zusätzlichen Wohnraum nutzen. Aus energetischen Gründen und um diese Nutzung auch bis in die kalte Jahreszeit erhalten zu können, bietet sich die Möglichkeit, die Gänge zu verglasen und somit als geschlossene Loggien mit Wintergartencharakter wirken zu lassen. Das verbessert die Nutzbarkeit und schließlich auch die Attraktivität des gesamten Wohnheims. Gleichzeitig verhindert sie zum einen den verstärkten Wärmeabtransport durch Wind und macht solare Gewinne nutzbar. Zusätzlich werden die Wandflächen gedämmt.

Thermische Solarkollektoren wandeln die von der Sonne eingestrahlt Energie in nutzbare Heizwärme um. Diese kann wirtschaftlich zur Trinkwarmwasserbereitung und Heizungsunterstützung genutzt werden. In Kombination mit einer Speicheranlage kann auch komplett der benötigte Heizwärmebedarf eines Gebäudes gedeckt werden. Auf den Dachflächen wird eine Wärmekollektor-Anlage aufgebracht, die durch ihre steile Neigung auch im Winter noch in der Lage ist, Erträge zu erwirtschaften.