..
Suche
Hinweise zum Einsatz der Google Suche
Personensuchezur unisono Personensuche
Veranstaltungssuchezur unisono Veranstaltungssuche
Katalog plus

Talsperre Malter – Erweiterung der Hochwasserentlastungsanlage

Im Wasserbaulabor entsteht derzeit ein wasserbauliches Versuchsmodell zum Projekt „Talsperre Malter – Erweiterung der Hochwasserentlastungsanlage“

Veranlassung

Der Betrieb Oberes Elbtal der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) plant zurzeit die Erweiterung der Hochwasserentlastungsanlage der Talsperre Malter. Diese Maßnahme ist erforderlich, um die Überflutungssicherheit der Talsperre, die derzeit infolge einer Anpassung der Bemessungswerte nicht gegeben ist, wieder herzustellen. Das Forschungsinstitut Wasser und Umwelt (fwu) der Universität Siegen wurde im Rahmen dieses Projektes von der LTV beauftragt, wasserbauliche Modellversuche zur Überprüfung und ggf. Optimierung der hydraulischen Funktionstüchtigkeit durchzuführen. Wasserbauliche Modellversuche werden immer dann eingesetzt, wenn numerisch-mathematische Berechnungen keine verlässlichen Aussagen über die Strömungszustände unter komplexen Rahmenbedingungen liefern können.

 

Abbildung 1: Die Talsperre Malter im Hochwasserfall am 05.06.2013 [LTV, 05.06.2013; Übermittlung durch LTV am 19.03.2014]

 

Die Talsperre Malter

Die Talsperre Malter wurde 1908 – 1913 im Tal der Roten Weißeritz erbaut und besitzt einen Stauraum von 8,78 Mio. m³. Die gekrümmte Gewichtsstaumauer besteht aus Bruchsteinmauerwerk. Hauptsächlich dient die Talsperre dem Hochwasserschutz, der Naherholung und der Brauchwasserbereitstellung. Des Weiteren werden an der Talsperre Malter im Durchschnitt jährlich 1,7 Mio. kWh Strom aus Wasserkraft produziert.
Im Normalbetrieb wird das Wasser der Talsperre über die Grundablassanlage (zwei Rohrleitungen mit einem Durchmesser von 1.000 Millimetern) in das Flussbett im Unterwasser abgegeben. Droht ein Hochwasser, kann zur Vorentlastung ein ca. 200 m langer Umleitungsstollen (US) (rechte Hangseite) genutzt werden. Im Hochwasserfall selbst wird das Hochwasser über die Hochwasserentlastungsanlage (fester Überfall mit Krone aus Bruchsteinmauerwerk und beweglichem Klappenwehr) abgeführt und fließt über die Schussrinne in das unterhalb der Staumauer liegende Tosbecken.


 Abbildung 2: Die Schussrinne der derzeitigen Hochwasserentlastungsanlage der Talsperre Malter am 13.03.2014

 

 

Tosbecken.jpg
 
Abbildung 3: Das Tosbecken unterhalb der Staumauer der Talsperre Malter am 13.03.2014

 

Das Modell

Im Modell nachgebildet werden sollen ein Teil der Staufläche, die Staumauer, die bestehende Hochwasserentlastungsanlage, die geplante Erweiterung der Hochwasserentlastungsanlage, die Grundablassanlage, der Umleitungsstollen (US), das unterhalb der Staumauer liegende Tosbecken, das neu zu errichtende Tosbecken sowie ein Teil des Unterwassers. Um die Strömungszustände realitätsnah abbilden zu können, wird das Modell auf einer Fläche von 85 m² im Maßstab von 1:25 errichtet. Die technischen Daten des Modellbauwerkes sind beeindruckend: Die Wasserfläche des Teils des Stauraumes umfasst im Modell etwa 22 m², das Stauvolumen im Hochwasserfall liegt bei etwa 14 m³. Der größte Höhenunterschied liegt im Modell bei etwa 1,58 m. Die Anlagensicherheit ist in der Natur u. a. für einen maximalen Zufluss von Q = 475 m³/s und im Modell von Q = 152 l/s (davon werden ca. 13 l/s über den US und die Grundablassanlage und ca. 139 l/s über die Hochwasserentlastungsanlage abgegeben) nachzuweisen.
Ein Großteil des Modellaufbaus soll auch von studentischen Hilfskräften durchgeführt werden; dabei sind vielseitige Tätigkeiten gefordert. Das Spektrum reicht vom Abbruch des Vormodells mit Hammer und Brechstange, über die Vermessung des Baufeldes, bis zum Einschalen bzw. Betonieren von filigranen Strukturen. Des Weiteren werden die studentischen Hilfskräfte in die anspruchsvollen Messungen und Auswertungen der Modellversuche eingebunden. Dadurch wird auch eine praxisnahe Lehre im Department Bauingenieurwesen gewährleistet.

 

Talsperrenplan.jpg

Abbildung 3: Überlagerung des Talsperrenplans (und der geplanten Erweiterung der Hochwasserentlastungsanlage) mit dem Grundriss des Wasserbaulabors im Verhältnis 1:25 (Blau dargestellt sind die Rücklaufgräben des Laborkreislaufs; Rot die Wände und Stützen des Laborgebäudes), bearbeitet nach ARGE LHP – SI Talsperre Malter (24.02.2014); Übermittlung durch LTV am 14.03.2014

 

 

LTV_Logo.jpg

 

LHP_Logo.jpg

SI_Logo.jpg