Projekt: „Starkregen – Ganzheitlich ausgerichtetes Risikomanagement in Lateinamerika“
Partner:
• Universität Siegen, Lehrstuhl für Wasserwirtschaftliche Risikobewertung und Klimafolgenforschung, Prof. P. Reggiani
• Universität Siegen, Lehrstuhl für Raum- und Verkehrsplanung, Prof. J. Steinbrecher
• Milenka Sojadienski, Consultant, and Univesidad de Montevideo
• Carlos Alberto Huenchuleo Pedreros, Universidad de Talca e Pontificia Universidad Católica de Valparaíso - CHILE, and Tomas Saavedra, 4C Engineering Company
Förderer:
• Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
Laufzeit:
• 2 Jahre
Kurzbeschreibung:
Eine Reihe von Länder in Lateinamerika leidet unter den Folgen einer unzulänglich gesteuerten Urbanisierung, unangemessener Maßnahmen
in der Bewirtschaftung von Flusseinzugsgebieten, sowie den Folgen des Klimawandels. Steigende Niederschlagsintensitäten, gepaart mit
einer rasanten Ausbreitung von städtischen Gebieten und eine Planung der Entwässerungsinfrastruktur, die mit dieser Entwicklung nicht
Schritt halten kann, führen zu Schäden bei Überflutungen/Sturzfluten. Diese haben weitreichende sozio-ökonomischen Konsequenzen. Es sind
vor allem Siedlungen mit hoher Infrastruktur- und Bevölkerungsdichte, sowie starker wirtschaftlicher Produktivität betroffen. Risikoprävention
und eine Abmilderung der Folgen kann nur durch verstärkte Früherkennung der Problematik, durch das rechtzeitige Ergreifen von Maßnahmen
nach dem „no-regret“-Prinzip in der Planung sowie in der Strukturierung von Interventionen während und nach den Ereignissen erzielt werden.
Ziel der Maßnahme ist die Begleitung eines partizipatorischen Prozesses, um verantwortlichen in Kommunen, Vertretern aus Wirtschaft,
Wissenschaft, Behörden und anderen Interessensgruppen die verschiedenen Strategien und Zusammenhänge des Risikomanagements
bzw. der Anpassungsstrategien an den Klimawandel näher zu bringen, und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu stärken. Die zu
behandelnden Themen umfassen i) die Quantifizierung des Niederschlags als verursachende meteorologische Belastung, ii) die Früherkennung
und räumliche Ausweisung von überflutungsgefährdeten Gebieten, iii) die räumliche Gestaltung des Straßenraums und Verkehrsmodellierung
in städtischen Umgebungen, iv) die Erörterung von Ansätzen zur Bewertung von Überflutungsrisiken und Schadens-prävention, sowie v) die
Alarm- und Einsatzplanung. Das Projekt ist in Uruguay und Chile angesiedelt. Es gilt die drängenden Fragen der Risikoerkennung/ -Bewertung
und Risikoprävention gemeinsam zu lösen und ein einheitliches Verständnis für Probleme zu entwickelt.